Strausberg: Märkisches Walzwerk G.m.b.H. (Wertmarke)

(Brandenburg) WMF-Nr. 10354 (Beitrag von Henk Groenendijk) (Ergänzung zu Menzel Nr. 30484.1)

Munitionsfabrik der Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG / Tarnname Märkische Walzwerk GmbH, Strausberg

Foto: Henk Groenendijk

VS: : MÄRKISCHES | WALZWERK | G.m.b.H. | STRAUSBERG (Abb. drei 5-blättrige Blumen) (im Perlkreis im Stabrand)
RS: 7
(im Perlkreis im Stabrand)
rund / Aluminium / ø 24,2 mm / Stärke 1,0 mm /  Wendeprägung
Markentyp: Wertmarke

Hersteller: unbekannt
Datierung: 1934-1945
Sammlung: HG / Meldung: Bernd Thier
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2018): / ; WMF (Hefte): /

Eine Biermarke (Aluminium, 6-eckig, ø 25,0 mm) dieses Walzwerkes ist bereits bekannt (Menzel 2018: Nr. 30484.1). Der ungewöhnliche Wert 7 (Pfennig?) bei der vorliegeden Marke lässt vermuten, das es weitere Wertstufen gabe, z.B. Marken zu 5, 10, 15 und 20 Pfennig etc.

(Nachtrag 31.8.2021: Inzwischen ist eine weitere Marke mit dem Wert 13 bekannt, vgl. WMF Nr. 10383.)

Das Industrie- und Gewerbegebiet an der Hegermühlenstraße an der Kleinbahnstrecke der Strausberger Eisenbahn in Strausberg wurde Mitte der 1930er Jahre im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht ausgebaut. Hier entstand neben der damaligen Schuhfabrik Diamant 1934 das Flugzeugreparaturwerk für Leichtflugzeuge Alfred Friedrich. Unter dem Tarnnamen Märkische Walzwerk GmbH wurde in diesem Industriegebiet 1934 die Munitionsfabrik der Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG errichtet. Am Anfang gab die Fabrik 50 Menschen Arbeit, wurde aber in den folgenden Jahren zur größten Fabrik Strausberg. Die Fabrik wurde im Volksmund „die Walze“ genannt.

Der Betrieb produzierte vor allem Munition für Handfeuerwaffen bis zu 2 cm und wurde zur Erprobung neuer Materialien und Technologien zur Patronenproduktion genutzt. Außerdem diente das Werk der Langzeit-Erprobung von Munitionsmaschinen, welche die Fritz-Werner-Werkzeugmaschinen AG in Berlin herstellte. 1941 begann im Märkischen Walzwerk der Einsatz von Zwangsarbeitern aus ganz Europa. Um 1944 mussten etwa 1.500 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene dort arbeiten. Die Munitionsfabrik wurde bis zum 19. April 1945, also wenige Tage vor dem Kriegsende, betrieben und wurde noch im selben Jahr demontiert. Seit 2002 befindet sich in der Nähe des Standortes der ehemaligen Fabrik eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfern unter den Zwangsarbeitern. (Quelle: Wikipedia)

Suchbegriffe: MÄRKISCHES WALZWERK G.m.b.H. STRAUSBERG

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23. Mai 2020

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