Regensburg: Zuckerfabrik F. J. Fikenscher (Wertmarke)

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Ergänzung zu Menzel Nr. 26632.1 /
Datierung und Material bestimmt

Ergänzung zu PETER MENZEL, Deutschsprachige Notmünzen und Geldersatzmarken im In- und Ausland 1840 bis 2002, Erste digitale Ausgabe 2014 (Winfried Bogon Verlag für Digitale Publikationen) Berlin 2014.

In einem Beitrag von W. Schratz (Regensburg) über Regensburger Inedeta und Seltenheiten (Berliner Münzblätter 1. Jg, Nr. 3, Mai 1880) wird auf S. 75 unter Nr. 20 eine Marke der Zuckerfabrik F. J. Fikenscher aus Regensburg beschrieben, die zu jener Zeit noch in Verwendung war. Sie wird im Katlog Menzel unter Nr. 26632.1 beschreiben. Durch diesen Eintrag ist nun die nähere zeitliche Einordnung in die Jahre um 1880 möglich.

Als Material wird in dem Artikel, und auch bei Menzel, „Neugold“ angegeben, ohne dies näher zu erläutern. Dieser Begriff ist sehr altertümlich, wurde schon damals selten gebaucht und ist heute nahezu unbekannt. Im Menzel z.B. ist keine andere Marke mit dieser Metallangabe verzeichnet.

Synonym zu dem bekannten „Neusilber“ (auch Alpaka/Alpacca, Argentan, Minargent, Cuivre blanc, Maillechort, Hotelsilber) für eine besondere  Kupfer-Nickel-Zink-Legierung mit einer hoher Korrosionsbeständigkeit bzw. Festigkeit und einem silberähnlichem Aussehen, wurde – vor allem bei den „böhmischen Granatschmuckerzeuger“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts – der Begriff „Neugold“ für eine Messinglegierung verwendet, die aus 83 Prozent Kupfer und 17 Prozent Zink besteht, und besonders „goldfarbig“ wirkte. Bei Messing sind sonst Anteile von über 20 (bis zu 30) Prozent Zink üblich. Der Name „Neugold“ setzte sich jedoch nicht durch, das Metall war extrem korrosionsanfällig, lief daher scharz und unansehnlich an, was keine Werbung für diese Legierung darstellte, anders als bei dem bis heute weit verbreiteten „Neusilber“. Als Metallangabe müsste daher für die erwähnte Marke wohl am ehesten Messing angegeben werden. Es ist auch eher unwarscheinlich, das tatsächlich die Legierung mit dem niedrigen Zinkanteil vorgelegen hat, vermutlich wollte der Autor mit der Kenntnis des neuartigen Namens  darauf aufmerksam machen, das nur diese der vorgestellten Marken aus dem „neuen“ Metall Messing gefertigt waren, wären alle alten Regensburger Marken aus Kupfer oder Blei waren.

Suchbegriffe: Zuckerfabrik F. J. Fikenscher Regensburg

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12. Januar 2017

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