Wuppertal-Ronsdorf: Restaurant Haus Koritzius (Biermarke)
(Nordrhein-Westfalen) WMF-Nr. 10342 (Korrektur zu Menzel Nr. 1832.1-2 / Ausgabeort geändert)
Restaurant Haus Koritzius, Ronsdorf
VS: KORITZIUS | 15 | PF. | (im Perlkreis ohne Stabrand)
RS: ∗∗∗| GUR FÜR EIN GLAS BIER | Abb. Bierhumpen mit Schaumkrone (im Perlkreis ohne Stabrand)
rund / Messing / ø 22,1 mm / Stärke 1,35 mm / Wendeprägung
Markentyp: Biermarke und Wertmarke
Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1880 (wohl vor 1886)
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Verfügbarkeit: diese Marke stände als Tauschobjekt zur Verfügung, Anfrage bitte unter info@wertmarkenforum.de
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2018): Nr. 1832.1 ; WMF (Hefte): /
Anmerkung: Diese Marke wurde bereits im Katalog von Peter Menzel beschrieben und dem Ort Barmen zugeweisen. Sie trägt keine Ortsangabe, trotzdem konnte der Ausgabeort (Wuppertal) bereits richtig bestimmt werden, allerding ist eine kleine Korrektur zum Katalog erforderlich.
Menzel weist korrekt – laut Angabe von Wolfgang Peltzer, Erkelenz, vermutlich aufgrund der Angaben auf historischen Ansichtspostkarten, die man vielfach im Internet findet – die Marke mit der Bezeichnung Koritzius dem Restaurant Haus Koritzius bei Barmen (heute Ortsteil von Wuppertal) zu. Es existiert auch eine weitere Marke (Menzel Nr. 1831.2) im Wert von 75 (Pfennig / Messing, ø 28,1 mm).
Für die damalige Zeit ist die Angabe „bei Barmen“ sicherlich postalisch und für einen Besuch vor Ort wichtig gewesen, eine erneute Recherche – unter anderem mit Kartenmateria – ergab jedoch, das dieses Restaurant im Nachbardorf Ronsdorf gelegen hat (knapp über der Grenze zu Barmen), heute ebenfalls ein Ortsteil von Wuppertal.
Im Ronsdorfer Lexikon findet man hierzu folgendes: „Dort, wo heute der von Lichtscheid kommende Bus von der L 419 zur Haltestelle Parkstraße abbiegt, befanden sich früher zwei beliebte Restaurants, „Haus Koritzius“ und der Jägerhof. Haus Koritzius war ein typisches bergisches Fachwerkhaus, schwarz verschiefert, mit weiß gestrichenen Fenstern und grünen Schlagläden. Mit zwei Sälen und einem großen, schattigen Garten wurde es gern zu gesellschaftlichen Veranstaltungen oder Familienfeiern genutzt. Während der benachbarte Jägerhof beim Luftangriff zerstört wurde, blieb Haus Koritzius nahezu unbeschädigt. Nach dem Krieg diente es vorwiegend der Firma Vorwerk & Sohn als Gästehaus. Doch Ende der fünfziger Jahre wurde es geschlossen. Vorübergehend war das Haus eine Flüchtlingsunterkunft, verfiel aber mehr und mehr und war schließlich nur noch eine Ruine. 1968 wurde es dann als Übungsobjekt der Ronsdorfer Feuerwehr genutzt und abgebrannt.„
Ungewöhnlich ist die Angabe eines Wertes (15 Pfennig) auf dieser Biermarke, denn oft veränderten sich die Bierpreise mit der Zeit oder nach Anlass oder nach den unterschiedlichen Bierpreisen, so dass man sich eher selten auf eine exakte Wertangabe festlegte. Außerdem findet sich die Angabe PF. (Pfennig), was laut einer Münz-Verordnungen von 1886 nicht mehr auf Wertmarken erscheinen durfte. Daher ist es wahrscheinlich, das die Marke vor diesem Zeitpunkt entstand.
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