Schwelm: Adolf Rüggeberg (Biermarke)

WMF_00212
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Foro: Bernd Thier

(Nordrhein-Westfalen) WMF-Nr. 10137

Eisengießerei Adolf Rüggeberg, Herzogstraße 12/13, Schwelm

VS: ∗ADOLF∗| RÜGGEBERG (Abb. Stern) (im Perlkreis)
RS:
Abb. Bierhumpen mit Deckel (im Perlkreis)
rund / Messing, vernicklet / ø 17,6 mm / Stärke 1,1-1,4 mm / Wendeprägung (Var. a) und Stempeldrehung um ca. 90° (Var. b)
Markentyp: Biermarke

Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1930
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Verfügbarkeit: diese Marke stände als Tauschobjekt zur Verfügung, Anfrage bitte unter info@wertmarkenforum.de
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2014): / ; WMF (Hefte): /

Anmerkung: Im Jahr 2014 konnten mehrere dieser Biermarken mit der Angabe, dass sie „irgendwo aus dem Sauerland stammen“ sollen, erworben werden. Nun ist das Sauerland groß, der Name Rüggeberg zum Glück aber selten. Trotzdem konnte, auch nach der Anfrage in einigen Stadtarchiven, diese Marken nicht näher bestimmt werden.

Über das nun auch digital vorliegende Reichstelefonbuch von 1941, in dem man digital suchen kann, konnte nun ein Hinweis gefunden werden, der nach Schwelm im Sauerland in Westfalen führt:

Rüggeberg
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Das Adressbuch der Stadt Schwelm von 1938 gibt an, dass die Eisengießerei zusätzlich auch eine Kohlenmühle betrieb:

Rüggeberg-Adressbuch 1938
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Die Firma lässt sich 1962 auch noch in einem Adressbuch der Giesserei-Industrie in der Bundesprepublik Deutschland (3. Aufl. Düsseldorf 1962) nachweisen. Demnach wurde sie 1926 von Adolf Rüggeberg gegründet, 1962 war der Inhaber allerdings Willi Heute. Gegossenn werden konnten Eisenobjekte bis zu einem Gewicht von 300 kg.

Handelt es sich daher um eine Biermarke aus der Werkskantine? Sie sieht eigentlich eher nach einer typischen Biermarke aus einer Gaststätte aus. Aus anderen Firmen, in denen Tätigkeiten bei großer Hitze ausgeführt wurden, ist bekannt, das die Betriebe zum „Durstlöschen“ Bier-Deputate für die Arbeiter zur Verfügung stellten. Sie gaben daher Biermarken aus, die in benachbarten Gaststätten eingelöst werden konnten. Der Wirt verrechnete dies anhand der Marken dann später mit dem Firmeninhaber, der die Marken zurück erhielt. Dies könnte auch bei der Eisengießerei Rüggeberg der Fall gewesen sein. Dies würde erklären, warum nur der Name des Eigentümers erscheint und nicht die Bezeichnung Eisengießerei. Eineutlige Beleg dafür gibt es jedoch nicht.

Es liegen zwei Varianten vor, eine sorgfältig ausgeführte Wendeprägung (1. Auflage) sowie eine zwei Auflage mit einer deutlichen Stempeldrehung (Var. b). Die Schriftseite zeigt hierbei , dass der Stempel bei der zweiten Prägung im Laufe der Zeit starke Risse bekommen hat und offenbar dann nicht mehr verwendet werden konnte oder sogar bei der Prägung zerstört wurde. Teilweise ist z.B. auch der Stern in der Mitte kaum noch erkennbar. Die Herstellerfirma konnte bisher noch nicht ermittelt werden, dürfte aber ebenfalls im Sauerland (z.B. in Menden oder Lüdenscheid) zu suchen sein.

Suchbegriffe: Adolf Rüggeberg

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31. Juli 2016

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