Regensburg: Energieversorgung Ostbayern AG (Wertmarke)

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Foto: Bernd Thier

(Bayern) WMF-Nr. 10117

Energieversorgung Ostbayern AG, Regensburg

VS: O. B. A. G.
RS:
Monogramm TN in Raute (= Telefonbau und Normalzeit GmbH)
rund / Messing / ø 21,0 mm / Stärke 1,67 mm / zentral gelocht, Lochung ø 3,9 mm / Wendeprägung
Markentyp: Wertmarke

Hersteller:  Telefonbau und Normalzeit GmbH, Frankfurt
Datierung: 1970er Jahre (VOR 1980)
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2014): / ; WMF (Hefte): /

Anmerkung:  Die OBAG (Energieversorgung Ostbayern AG) ist ein ehemaliges Energieversorgungsunternehmen, das aus der Bayerischen Überlandcentrale Aktiengesellschaft (BÜC) hervorgegangen ist, die bereits 1908 gegründet wurde. Im 21.000 Quadratkilometer großen Versorgungsgebiet in der Oberpfalz, in Niederbayern und in Teilen Oberbayerns wurden zuletzt knapp 12,5 Milliarden Kilowattstunden abgesetzt. Damit war die OBAG der flächenmäßig größte regionale Stromversorger in Bayern. Mehr als 20 Prozent des Stroms stammte aus erneuerbaren Energiequellen, allen voran Wasserkraft.

Der Hauptverwaltung in Regensburg und der Hauptstelle in Landshut waren Nebenstellen in Amberg, Neumarkt, Regensburg, Schwandorf, Weiden, Deggendorf, Passau, Eggenfelden, Landshut und Traunreut untergliedert, die wiederum die insgesamt 125 Bezirksstellen unter sich hatten. Im Zuge einer Umorganisation im Jahre 1994 wurden die Neben- und Bezirksstellen aufgelöst und zu 34 Regionalzentren zusammengefasst. Die Steuerung des Leitungsnetzes erfolgte zentral von zwei Netzleitstellen in Schwandorf und Deggendorf aus.

Die OBAG errichtete in den 1950er Jahren die Kraftwerke der Pumpspeicher-Kraftwerksgruppe Jansen an der Pfreimd, die vor allem zum Ausgleich von Spitzenlasten diente. Zudem betrieb sie Kraftwerke in Lebenau im Landkreis Traunstein sowie an der Großen Ohe bei Großarmschlag im Bayerischen Wald. Über das Tochterunternehmen OBEG bestand eine Beteiligung an Wasserkraftwerken an der unteren Isar.

Im Jahr 2001 wurde die OBAG AG gemeinsam mit den vier bayerischen Regionalversorgern Energieversorgung Oberfranken AG, Isar-Amperwerke AG, Überlandwerk Unterfranken AG und Großkraftwerk Franken AG zur E.ON Bayern AG zusammengefasst, die seit Juli 2013 wiederum als Bayernwerk AG heute eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns mit Sitz in Regensburg ist und betreibt Verteilnetze für Strom und Gas in Bayern.

Das Monogramm TN auf der Rückseite gehört zur Firma Telefonbau und Normalzeit GmbH in Frankfurt, bei der diese Marke hergestellt wurde.

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Logo der Firma Telefonbau und Normalzeit GmbH, Frankfurt, Entwurf 1935 (Quelle: Wikipedia)

Tenovis (zuvor Deutsche Privat Telephon Gesellschaft, Telephonbau und Normalzeit, T&N, Telenorma und Bosch Telecom) war ein großer deutscher Telekommunikations-Konzern mit mehr als 5.400 Beschäftigten. Er unterhielt Niederlassungen in Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz und den Niederlanden. Tenovis hatte seine Hauptverwaltung in Frankfurt am Main, das Produktportfolio bestand aus Kommunikationslösungen, darunter Telefonie, Callcenter, Business Recovery Center (Ausweichrechenzentren), Customer-Relationship-Management, Voice Messaging, Vernetzung und Dienstleistungen für Unternehmen und staatliche Behörden. Standbein des Unternehmens waren selbst entwickelte Telefonanlagen mit bis zu 32.000 Nebenstellen, sowie deren Installation, Betreuung und Vermietung. Im November 2004 wurde Tenovis durch Avaya Inc., ein amerikanisches Telekommunikationsunternehmen, übernommen.

Ursprung des Unternehmens war die 1899 als Vermietungsfirma für Telefonanlagen in Frankfurt/Main gegründete Deutsche Privat Telephon Gesellschaft H. Fuld & Co mit dem Markennamen Priteg.

1901 wurde die „H. Fuld & Co Telephon und Telegraphenbau GmbH“ als eigene Produktionsfirma gegründet

1928/1929 wird diese zur „H. Fuld & Co Telephon und Telegraphenwerke AG“ umgewandelt

1932 übernahm Fuld & Co die hannoversche Keimzelle der Telephon-Fabrik-Actiengesellschaft, vormals J. Berliner.

1933 nach dem Tod von Harry Fuld, wurde die „H. Fuld & Co Telephon und Telegraphenwerke AG“ aufgelöst und zur neugegründeten „Nationalen Telephon und Telegraphenwerke GmbH“ (NTT).

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde 1934 aus dem Tochterunternehmen NTT die „Telefonbau und Normalzeit GmbH“, ein reines Fertigungsunternehmen. Im selben Jahr wurde Priteg zur Aktiengesellschaft, die als „Telefonbau und Normalzeit A.G.“ geführt wurde und als Muttergesellschaft den Vertrieb weiterführte. Durch die Arisierung musste die A.G. 1937 in „Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co.“ umbenannt werden.

Der Namensteil Telephonbau ist eine Beschreibung der Tätigkeit für die Reichspost. Das Unternehmen baute für die Reichspost Vermittlungsstellen, (Selbstwahl-„Ämter“) und Nebenstellenanlagen.

Normalzeit steht für die Versorgung der Reichsbahn mit der Normalzeit für die Bahnhofsuhren. Der zentrale Normalzeitgeber stand damals am Hauptsitz der Firma in der Ackermannstraße in Frankfurt am Main. Es war der Vorläufer der heutigen Atomuhren der PTB in Braunschweig. TN hielt zahlreiche Patente, u.a. auch für den 40 Jahre lang gebauten Fallwähler, der durch ein Gewicht während der Wahl impulsweise nach unten fiel und nach Verbindungsende mit einem Motor wieder aufgezogen wurde.

1981 erfolgte die Gründung der „Telenorma oHG“, an der die Robert Bosch GmbH 75,5 % und die AEG-Telefunken AG 24,5 % der Unternehmensanteile erhielten. AEG-Telefunken war zuvor mit 24,5 % an der „TN Lehner & Co.“ beteiligt, diese Anteile gingen nun an die Telenorma Beteiligungsgesellschaft m.b.H. über.

1980 hatte TN einem Umsatz von über 1,5 Milliarden DM weltweit wurde der höchste Personalstand von etwa 18.000 Mitarbeiter erreicht. Die TN Lehner & Co und die Telefonbau und Normalzeit GmbH firmierten nun mit dem Zusatz Telenorma.

1989 wurde die Telenorma TN Lehner & Co und die Telenorma TN GmbH als „Telenorma GmbH“ in die Bosch Telecom GmbH eingegliedert. Ab 1992 firmierten die Telenorma GmbH unter dem Namen „Bosch Telenorma“ und 1994 wurde die Telenorma GmbH aufgelöst und vollständig in die „Bosch Telecom GmbH“ integriert.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/OBAG

https://de.wikipedia.org/wiki/Bayernwerk

https://de.wikipedia.org/wiki/Tenovis
Suchbegriffe: O.B.A.G. / O. B. A. G.

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12. Juni 2016

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