Hilden: Kampf & Spindler (Wertmarke)

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Foto: Bernd Thier

(Nordrhein-Westfalen) WMF-Nr. 10041

Spinnerei Kampf & Spindler, Hilden

VS: KAMPF &| SPINDLER
RS:
leer (Perlkreis)
viereckig, Ecken gerundet / Zink, vernickelt / ø 20,8 x 21,1 mm / Stärke 1,4 mm
Markentyp: Wertmarke (vermutlich innerbetriebliches Zahlungsmittel oder Kantinenmarke / Getränkemarke)

Hersteller: unbekannt
Datierung: 1910/1930
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Verfügbarkeit: diese Marke stände als Tauschobjekt zur Verfügung, Anfrage bitte unter info@wertmarkenforum.de
Literatur: /
Anmerkung:

Die Firma Kampf & Spindler, 1832 als Kontor für Heimweber in Elberfeld gegründet, und 1970 als Paul-Spindler-Werke KG in Hilden geschlossen, entwickelte sich während der 138-jährigen Firmengeschichte von einem im Verlagssystem arbeitenden Vertrieb von handgewebten Seidenerzeugnissen zu einem vollstufig vertikal organisiertem Industrieunternehmen, das vom Rohstoff beginnend Textilerzeugnisse in vier Städten herstellte und in seiner Blütezeit europaweit vermarktete.

Johann Christian Spindler und Johann Wilhelm Kampf (* 1799 in Elberfeld; † 1875 in Hilden) freundeten sich an. Johann Wilhelm Kampf stammte aus einer Familie, die schon im Mittelalter in der Textilbranche als Bleicher und Garnhändler tätig war. Johann Christian Spindler und Johann Wilhelm Kampf gründeten 1832 in Elberfeld die Firma „Kampf & Spindler“, eine Halbseidenwaren– und Bandfabrik. Später wurde die Fabrikation auf wollene Tücher und Westen ausgedehnt. Das erste Kontor befand sich auf dem Hofkamp. 1835 zog die Firma zum Neuenteich um, 1840 zur neu angelegten Königstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße).

Im Jahre 1848 trennten sich die Gesellschafter und führten ihre Geschäfte als Einzelfirmen fort.

Die Kinder der beiden Gründer von Kampf & Spindler in Elberfeld, Wilhelm Kampf (* 1830) und Emilie Spindler (* 2. August 1837 in Elberfeld) heirateten 1858. Dies war der Anlass für Johann Christian Spindler und Johann Wilhelm Kampf, sich aus ihren Geschäften zurückzuziehen, und diese per 1. Oktober 1863 unter der früheren Firmierung Kampf & Spindler in Hilden wieder zu vereinigen.

Wilhelm Kampf und Adolph Spindler (* 9. August 1839 in Elberfeld) übernahmen gemeinsam die Leitung der nun in Hilden. Nach dem Tod von Wilhelm Kampf wurde Gustav Adolph Spindler 1877 alleiniger Inhaber von „Kampf & Spindler“.

Paul Spindler baute die Produktion aus. In den Jahren 1902 kamen die Zweigwebereien in Baumberg heute Stadtteil von Monheim am Rhein und 1908 die Zweigweberei in Nastätten/Taunus hinzu. Mit der Vergrößerung der Produktionsstätten reichten die bisherigen Kontor– und Lagerräume nicht aus. Im Jahre 1910 wurde daher an der Klotzstraße 22 in Verbindung mit der mechanischen Weberei ein einheitliches Kontor– und Verwaltungsgebäude errichtet. Der Ausbau des Verwaltungsgebäudes an der Hofstraße erfolgte 1936. Brachliegendes Gelände wurde zugekauft, Kesselhäuser kamen hinzu, Klimaanlage und Belegschaftsraum wurden eingerichtet. In Hilden an der Walder Straße wurde die Kunstseidenspinnerei im Jahre 1937 durch die Zellwollfabrikation und die Zellwollgamspinnerei ergänzt. Der Zweite Weltkrieg endete in Hilden am 16. April 1945 mit dem Einmarsch der Amerikaner, die von Solingen-Ohligs und von Langenfeld-Wiescheid nach Hilden einrückten und nach Düsseldorf weiterzogen.
Im März 1951 erfolgte die Inbetriebnahme der Zellwollgarnspinnerei. Mit der Errichtung einer eigenen Zellwollgarnspinnerei wurde Im Jahre 1950/51 die letzte Lücke in der Vertikal-Konstruktion geschlossen. Das Unternehmen erzeugte nun alle Rohstoffe im eigenen Konzern. Dies war der Anlass für die Umbenennung der bis dahin unter dem Namen „Kampf & Spindler“ geführten Firma in „Paul-Spindler-Werke KG“.

Im Betrieb an der Hildener Walder Straße, einem der modernsten Websäle Europas, ratterten 1963 noch 220 automatische Webstühle. Ein Weber bediente 60 Webstühle. Bis zum Geschäftsjahr 1965/66 lief das Spindlersche Textilunternehmen gut. Es geriet dann zunehmend in den Strudel der schnellen strukturellen Veränderungen auf dem Textilmarkt, denen das Unternehmen auf Dauer nicht gewachsen war. Es kam 1969–1970 zu massiven Strukturänderungen mit Entlassungen in der gesamten Textilindustrie. Bereits 1969 musste Spindler seinen Betrieb an der Hofstraße verkaufen, Ende 1970 gab er schließlich ganz auf. Am 30. Dezember 1970, schloss die Paul–Spindler–Werke KG nach 138 Jahren. (Quelle: Wikipedia)

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_%26_Spindler

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8. Februar 2016

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