Glinde bei Hamburg: KUHA-Kantine, 15 Pfennig Flaschenpfand (2 Varianten in Zink und Aluminium)
(Schleswig-Holstein) WMF-Nr. 10422 und 10423 (Korrektur und Ergänzung zu Menzel Nr. 31206.1 / Neue Ortszuweisung) – Beitrag von Kai Behnke
KUHA-Kantine, Kurbelwellenwerk Hamburg in Glinde bei Hamburg
WMF Nr. 10422
VS: KUHA-KANTINE | 15 | FLASCHENPFAND (im Perlkreis im Stabrand)
RS: leer (Perlkreis im Stabrand)
rund / Zink, vernickelt / ø 27,5 mm / zentral gelocht, Lochung ø 4,8 mm
Markentyp: Flaschenpfandmarke
WMF Nr. 10423
VS: KUHA-KANTINE | 15 | FLASCHENPFAND (im Perlkreis im Stabrand)
RS: leer (Perlkreis im Stabrand)
rund / Aluminium/ ø 26,6 mm / oben gelocht, Lochung ø 3,8 mm
Markentyp: Flaschenpfandmarke
Hersteller: unbekannt
Datierung: vermutlich um 1937/1945
Sammlung: KaB / Meldung: Kai Behnke
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2022): 31206.1 (mit falscher Ortstzuweisung); WMF (Hefte): /
Im Katalog von Peter Menzel (digitale Ausgabe 2022) findet man in Band 6 (Suche für unbekannte Ausgabeorte) für die auf diesen beiden Marken genannte KUHA-KANTINE als Ortszuweisung Tharandt (Sachsen), in Band 2 (Ausgaben der bekannten Orte) dann allerdings unter dem Ort Tharandt unter der Nr. 31206.1 (hier WMF Nr. 10423) eine falsche Schreibweise KUJA-KANTINE statt KUHA-KANTINE.
Unabhängig von dem kleinen Schreibfehler ist nachvollziehbar, dass Peter Menzel sich hierbei auf die Kuppelhalle (KuHa) in Tharandt bezieht.
Dieser kleine Kuppelbau in Tharandt mit nur wenigen Metern Durchmesser ist der Bestandteil eines ehemaligen Wannenbades, in dem allerdings wohl nie eine Art Kantine betrieben wurde. Den Ausdruck KuHa für diese Anlange findet man auch erst seit dem Umbau in den 1980er Jahren.
Es handelt sich bei den beiden hier vorgestellten Marken mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das Kurbelwellenwerk Hamburg bei Glinde der Firma Krupp, ebenfalls aber schon vor 1945 kurz KuHa genannt.
Das Werk wurde in den Jahren 1936/1937 gebaut und bereits Ende 1937 wurden die ersten Kurbelwellen für die deutsche Rüstungsindustrie gefertigt. In der Hochphase beschäftigte das Werk immerhin 6000 Menschen. Nach 1945 gab es unter der Kontrolle der britischen Besatzungsmacht eine umfangreiche Nachnutzung des Standortes durch verschiedene Betriebe.
Die Marken wurden daher vermutlich – in zwei Editionen – für die Kantine des Werkes in den Jahren 1937 bis 1940/1945 hergestellt.
Quellen:
https://www.glinde.de/fileadmin/Glinde/Dateien/Rathaus_und_Politik/Broschueren/75_Jahre_Stadtgeschichte.pdf (hier Seite 15, 16 )
https://www.suedstormarnsche-kreisbahn.de/glinde-kurbelwellenwerk
Suchbegriffe: KUHA-Kantine 15 Flaschenpfand
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