Freyung: Brauerei Nepomuk Lang (Biermarke)

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Foto: Bernd Thier

(Bayern) WMF-Nr. 10070

Lang-Bräu Freyung e.G., Langgasse 2, 94078 Freyung

VS: ∗ NEPOMUK LANG ∗ | BRAUEREI | IN | FREYUNG (im Perlkreis, Abb. kleine Rosette)
RS: GUT FÜR 1 LITER BIER
(Abb. Bierhumpen) (im Pelkreis)
rund / Messing / ø 23,0 mm / Stärke 1,0 mm / Wendeprägung
Markentyp: Biermarke (Haustrunkmarke)

Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1907/1920
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Verfügbarkeit: diese Marke stände als Tauschobjekt zur Verfügung, Anfrage bitte unter info@wertmarkenforum.de
Literatur:

PETER MENZEL (Deutschsprachige Notmünzen und Geldersatzmarken im In- und Ausland 1840 bis 2002, Erste digitale Ausgabe 2014 / Winfried Bogon Verlag für Digitale Publikationen /Berlin 2014) führt bereits zwei andere Marken dieser Brauerei auf:

10310.1) Lang-Bräu Freyung, Rs. „GUT FÜR 1 LITER BIER„, Messing, ø 23,9 mm
10311.1) LANGBRÄU FREYUNG v.W., Rs. „FLASCHEN- PFAND„, Aluminium, ø 19,2 mm

Anmerkung: Lang-Bräu Freyung ist eine Freyunger Brauerei. Sie geht bis auf das Jahr 1856 zurück und wird seit 2014 als Genossenschaft geführt.

Die Ursprünge der späteren Brauerei Lang gehen zurück bis in das Jahr 1813, als Johann Reichenberger, Mitglied der Bräugesellschaft und Braumeister des Marktbräuhauses, auf Antrag eine „Brau Concession” in seinem eigenen Haus erhielt. 1843 erfolgte die Übergabe der Brauerei und des Anwesens an Johann Reichenberger jun., 1856 erben Johann Reichenberger und Tochter Katharina das Anwesen samt Brauerei. Nachdem die Familie Reichenberger den Betrieb abgewirtschaftet hatte, wurde dieser am 28. April 1857 mitsamt der ganzen Besitzungen von Andreas Lang – dem auch die Brauerei in Bierhütte gehörte – für seinen Sohn Johann Nepomuk I. zum Preis von 40.000 Gulden ersteigert.

Beim großen Marktbrand in Freyung wurden die Gebäude der Brauerei 1872 vollständig zerstört. Durch die Hilfe der mit der Familie Lang verwandten Brauereien – der Innstadt Brauerei Passau, der Ratzesbergerbräu Waldkirchen und der Brauerei Lang Jandelsbrunn – konnte der Brauereibetrieb bereits im nächsten Jahr wieder fortgeführt werden. 1885 wurde die bis dahin zur Brauerei gehörende Schnapsbrennerei stillgelegt. Nach dem Tode Johann Nepomuks I. Lang erbte 1893 seine Frau Kreszenz Lang die Brauerei und leitete diese mit ihrem Sohn Johann Nepomuk II. Lang bis 1907, als die Brauerei offiziell an Johann Nepomuk II. übergeben wurde.

Nachdem der Stadel hinter der Brauerei 1923 durch Schneelast einstürzte, wurde ein vergrößerter und verbesserter Wiederaufbau, sowie verschiedene, größere, maschinelle Verbesserungen veranlasst. Nach dem Tode Johann Nepomuks II. im Jahr 1929 erbte seine Frau Maria mit ihren Söhnen Johann Nepomuk III., Josef und Fritz alle Besitzungen. Da Johann Nepomuk III. sich noch in Ausbildung zum Diplombraumeister in Weihenstephan befand, führte sein Bruder Josef vorerst die Geschäfte der Brauerei. Erst 1932 übernahm Johann Nepomuk III. die Geschäftsführung der Brauerei, die zu diesem Zeitpunkt zwischen 50 und 120 Arbeiter sowie zwei Angestellte beschäftigte.

In den Jahren 1929 bis 1934 erfolgten viele Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen, um mit anderen Brauereien konkurrenzfähig zu bleiben. So wurde eine Flaschenputz- und Abfüllanlage installiert, Eisenbetoneiskeller für untergäriges und obergäriges Bier sowie für Mineralwasser errichtet, die Anschaffung eines Pfannendunstkondensators und der Bau verschiedener Malzsilos vorgenommen. 1932 wurde das Weizenbierdepots der Firma G. Schneider & Sohn in München und 1933 das Edelmineralwasserdepots der Brunnenverwaltung Kondrau gekauft. 1934 erfolgte die Errichtung einer eigenen Betriebsschlosserei sowie der Kauf einer Alfa Laval Seperator Zentrifugenanlage. In den Jahren 1950 bis 1969 wurden mehrere moderne Flaschenabfüll- und Reinigungsanlagen angeschafft, die von einer Abfüllmenge von 2.000 Flaschen/Stunde bis schließlich 10.000 Flaschen/Stunde reichten. 1964 wurde ein 2-Geräte-Sudhaus errichtet.

1991 starb Johann Nepomuk III. Lang, woraufhin die Brauerei von 1991 bis 2009 unter der Geschäftsführung von Erika Lang stand, unterstützt durch Prokurist und Diplombraumeister Bernhard Stangl († 15. November 2009). 1994 wurde eine vollautomatische Abfüllanlage von Krones (12.000 Flaschen/Stunde) eingebaut. Im Februar 2009 wurde die Brauerei Lang an Wolfgang Königseder verkauft, der diese weiterhin unter dem Namen „Lang-Bräu Freyung“ führte. 2010 erfolgten umfassende Renovierungs-, Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen.
Nach dem Rückzug des bisherigen Besitzers Wolfgang Königseder 2014 wird die Brauerei seit dem 1. Juni 2014 als Genossenschaft geführt (aus Lang-Bräu e.K. wurde die Lang-Bräu Freyung e.G.). (Quelle https://regiowiki.pnp.de/index.php/Lang-Br%C3%A4u_Freyung)

Quellen:

https://regiowiki.pnp.de/index.php/Lang-Br%C3%A4u_Freyung

http://www.lang-braeu-freyung.de/index.php/brauerei/geschichte
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13. März 2016

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