Betrug mit Kontrollmarken im Jahr 1866

Einlasskontrolle
image-386

Quelle: Deutscher Gewerbekalender 1866, S. 12

Beitrag von Bernd Thier

Kontroll- oder Einlassmarken sind seit dem Spätmittelalter bekannt. Dieser Holzstich aus dem Deutschen Gewerbekalender von 1866 zeigt sehr anschaulich, wie man trotz des ausgeklügelten Kontrollsystems dieses umgehen konnte.

In einer Loge sitzt, vor einem Fabrikgebäude, ein Pförtner, der den Einwurf von – vermutlich nummerierten – Kontrollmarken in einen Sammelkasten überwacht. Ein Arbeiter verwickelt den Pförtner in ein Gespräch und lenkt ihn dadurch ab, so dass der andere Arbeiter drei statt nur zwei Marken in den Kasten werfen kann. Damit wurde die Anwesenheit eines dritten Kollegen in betrügerischer Absicht vorgetäuscht, der demnach für diesen Tag auch sein Gehalt erhielt.

Dies ist eine der seltenen Bildquellen zur Verwendung von Marken aus dem 19. Jahrhundert.


15. Januar 2016

Schlagworte:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Webdesign: Sebastian Stüber & Robin Thier