Bad Segeberg: Karl-May-Spiele (Quarter Dollar Wertmarke)
(Schleswig-Holstein) WMF-Nr. 10181
Kalkberg GmbH Bad Segeberg, Karl-May-Platz, 23795 Bad Segeberg
VS: KARL-MAY-SPIELE SEIT 1952 | BAD SEGEBERG (Abb. Indianerkopf)
RS: QUATER | DOLLAR (Abb. Ansicht der Stadt Bad Segeberg)
rund / Messing / ø 30,2 mm / Stärke 2,3 mm / Wendeprägung
Markentyp: Wertmarke
Hersteller: unbekannt
Datierung: 1980er Jahre
Sammlung: T / Meldung: Bernd Thier
Verfügbarkeit: diese Marke stände als Tauschobjekt zur Verfügung, Anfrage bitte unter info@wertmarkenforum.de
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2014): / ; WMF (Hefte): /
Anmerkung: Die Karl-May-Spiele Bad Segeberg sind die führenden Karl-May-Spiele. Jedes Jahr wird einer von Karl Mays Abenteuerromanen im Kalkbergstadion von Bad Segeberg aufgeführt.
Anfang der 1950er Jahre beschloss die Stadtverwaltung von Bad Segeberg, Karl Mays Abenteuerromane als „Karl-May-Spiele“ im örtlichen Kalkbergstadion aufzuführen. Dieses war seit Jahren nur gelegentlich genutzt worden. Viele Bad Segeberger nahmen als Komparsen teil, nähten Kostüme oder versorgten die von örtlichen Bauern ausgeliehenen Pferde. Das Budget der ersten Inszenierung des Lübecker Oberspielleiters Rudolf Ludwig betrug 25.000 DM, im 21. Jahrhundert stehen dagegen mehrere Millionen Euro zur Verfügung.
Die Entscheidung, Stoffe von Karl May im Kalkbergstadion zu inszenieren, fiel auch deshalb, weil das Werk Mays in dessen Heimat Sachsen damals, Anfang der 1950er Jahre, kulturpolitisch-ideologisch durch die DDR verfemt war. Man wollte May in der Bundesrepublik Deutschland eine Heimstatt geben und auch das vom Reichsarbeitsdienst geschaffene überdimensionierte Kalkbergstadion mit einem populären Autorennamen verknüpfen; ein biographischer Bezug Mays wie zum Beispiel zu Radebeul besteht zu Bad Segeberg nicht.
In den 1980er Jahren wurde die neu gegründete Kalkberg GmbH, deren Geschäftsführer Ernst Reher war, mit der Durchführung der Karl-May-Spiele beauftragt. In dieser Zeit spielte Pierre Brice wie in den Karl-May-Verfilmungen den Winnetou. Mit ihm hatten die Spiele durchgehend Besucherrekorde. In seinem ersten Jahr lag die Besucherzahl mit 251.554 erstmals über 200.000. In seinem vorletzten Jahr lag die Besucherzahl bei knapp 300.000 Besuchern. In seinem letzten Jahr wuchs die Besucherzahl nochmals sprunghaft an und lag bei 317.395 Besuchern. Auf Pierre Brice folgte 1992 Gojko Mitić – der „Winnetou des Ostens“ – als Hauptdarsteller. Die Besucherzahlen lagen zwar in den ersten Jahren unter denen von Pierre Brice, lagen aber ab 2001 wieder im selben hohen Bereich. 2003 kamen 289.897 Besucher, ein persönlicher Rekord von Gojko Mitić als Winnetou. Mitić war der beständigste Winnetoudarsteller. Er ging erst 2006. Sein Nachfolger wurde von 2007 bis 2012 der in Istanbul geborene Schauspieler Erol Sander. Im Jahr 2009 gab es einen neuen Besucherrekord. Die Besucherzahlen blieben in Sanders Zeit durchgehend hoch. Seit 2013 steht Jan Sosniok als Winnetou auf der Segeberger Bühne. In seinem ersten Jahr, in dem Gojko Mitić als Winnetous Vater zurückkehrte, gab es mehr Besucher als jemals zuvor. In den Folgejahren wurde die Besucherzahlen weiter übertroffen, 2014: 329.393 Besuchern, 2015: 346.677 Besucher und 2016: 366.369. (Quelle: Wikipedia)
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