Bad Homburg und/oder Wiesbaden: Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80 (Wertmarke)
(Hessen) WMF-Nr. 10140
Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80, Standorte: Bad Homburg vor der Höhe (III. Batallion) und Wiesbaden (I +II. Batallion)
zugehörig zur 42. Infanterie-Brigade unter der 21. Division des XVIII. Armee-Korps
VS: Abb. Regimentszeichen (gespiegeltes Monogramm und Krone) (im Schnurkreis)
RS: ∗| WERTMARKE | ∗ (im Schnurkreis)
rund / Zink, vernickelt / ø 18,0 mm / Stärke 1,0 mm / Wendeprägung
Markentyp: Wertmarke
Hersteller: unbekannt
Datierung: 1910/1930
Sammlung: H / Meldung: Bernd Thier
Literatur: Menzel (digitale Ausgabe 2014): / ; WMF (Hefte): /
Anmerkung: Die Bestimmung von „stummen“ Wertmarken ohne die genau Angabe des Herausgebers oder des Ausgabeortes gestaltet sich meist sehr schwierig. Die vorliegende Marke konnte von einem Sammler nun aufgrund der Abbildung des Regimentszeichens, das auch auf der Uniform (Schulterklappe) der Soldaten angebracht war, dem Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80 zugewiesen werden.
Eventuell handelt es sich um eine Marke aus dem Kasino der Offiziere oder der Mannschaften. Es ist aber auch möglich, dass die Marke auch noch nach der Auflösung des Regiments 1919 herausgegeben wurde, z.B. anlässlich der Wiedersehnsfeier 1933 oder zum 125. Regimentsjubiläum 1938, jeweils in Wiesbaden.
Das Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee. Der Verband wurde 1821, nach dem Regierungsantritt des Kurfürsten Wilhelm II., mit der Bezeichnung Leib-Garde-Regiment aus den beiden am 22. November 1813 im Rahmen der Kurfürstlich Hessischen Armee des restituierten Kurfürstentums Hessen errichteten Regimentern Leib-Grenadier-Garde und Garde-Grenadiere gebildet.
Das II. Bataillon des Regiments wurde 1849 im Krieg gegen Dänemark eingesetzt. Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahre 1866 wurde das Regiment in die Preußische Armee überführt und durch A.K.O. vom 30. Oktober 1866 neu gebildet. Es formierte sich aus dem Stamm des bisherigen Regiments sowie aus Kompanien der Infanterie-Regimenter Nr. 31, 32, 71 und 72. Am 5. November 1867 erhielt es den Namen Hessisches Füsilier-Regiment Nr. 80. Eine weitere Umbnennung wurde am 27. Januar 1889 vorgenommen. Zur Erinnerung an den 1870 während des Krieges gegen Frankreich in der Schlacht bei Sedan gefallenen Generalleutnant Hermann von Gersdorff wurde das Regiment nach ihm benannt und führte die Bezeichnung Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Hessisches) Nr. 80.
Durch A.K.O. vom 27. Januar 1902 wurde der landmannschaftliche Bezug geändert und der Verband hieß bis zur Auflösung Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 nahm das Regiment an den Kämpfen bei Weißenburg (4. August), Wörth (6. August), Sedan (1. September), sowie vom 22. September 1870 bis 28. Januar 1871 an der Einschließung und Belagerung von Paris teil. Das Denkmal für die Gefallenen des Regimentsangehörigen des Krieges wurde am 16. Dezember 1874 auf dem Wiesbadener Exzerzierplatz des Regiments enthüllt. Am 31. Dezember wurden in der Marktkirche die gemäß A. K. O. vom 2. September 1873 errichteten Gedenktafeln für die im Feldzuge 1870/1871 Gefallenen der Regimenter 80, 87 und des Feldartillerie-Regiments Nr. 27 eingeweiht.
Anlässlich des Boxeraufstand meldeten sich ein Offizier, drei Unteroffiziere und 53 Füsiliere des Regiments freiwillig zum Dienst nach China. Auch anlässlich der Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama meldeten sich wieder Angehörige des Regiments freiwillig zum Dienst. 1904/1906 wurden drei Offiziere, zwei Ärzte, acht Unteroffiziere und 17 Füsiliere nach Deutsch-Südwestafrika gesandt.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs machte das Regiment am 2. August 1914 mobil. Es bildete, zusammen mit dem in Frankfurt am Main stationierten 1. Kurhessischen Infanterie-Regiment Nr. 81, die 42. Infanterie-Brigade innerhalb der 21. Division und des XVIII. Armee-Korps. Das Regiment wurde an der West- und Ostfront eingesetzt.
Nach Kriegsende kehrten die Reste des Regiments in die Heimat zurück, wo vom 26. Dezember 1918 bis 3. Januar 1919 in Braunfels die Demobilisierung erfolgte. Der Stab und das I. Bataillon traten zum Freikorps „Hessen-Nassau“ über. Aus anderen Teilen des Regiments bildete sich eine Freiwilligenabteilung, die im Grenzschutz Ost zum Einsatz kam. Mit der Bildung der Vorläufigen Reichswehr kamen der Stab und das I. Bataillon dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 22. Die Tradition führte in der Reichswehr ab 24. August 1921 die 12. Kompanie des 15. Infanterie-Regiments fort. (Quelle Wikipedia)
weitere Hinweise:
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