Biermarken aus einem Kraftmesser-Automaten (1890)
Vorbemerkung:
Inzwischen sind viele historische Bücher und selbst Tageszeitungen aus dem 19. Jahrhundert digitalisiert worden und stehen in einer Volltextsuche über diverse Bibliotheks-Portale im Internet zur Verfügung. Die sich hierbei ergebenden „Treffer“ liefern manchmal – neben wichtigen Informationen zu bestimmten Markenausgaben – auch eher beiläufige Hinweise bzw. selten auch „sehr kuriose Funde“ rund um das Thema Marken und Zeichen:
In dieser Anzeige aus dem Jahr 1890 wirbt Julius Benk, Hersteller für diverse Automaten aus Dresden, für seine „cassirenden“ Kraftmesser-Automaten in der Form von Wanduhren, die folglich durch einen Münzeinwurf (vermutlich 5 oder 10 Pfennig) in Betrieb gesetzt wurden. Durch Drücken, Stemmen oder Ziehen „lieferten“ sie, falls das eingestellt Mindestgewicht erreicht wurde, eine Zigarre oder eben auch eine Biermarke. Angesprochen werden sollte durch diese Anzeige sicherlich auch die Betreiber von Gaststätten oder Restaurants, denn je nach Gewichtseinstellung gab der Automat nur in den seltenen Fällen den versprochenen Preis aus, was zu Einnahmen für den Wirt führte. Die gewonnenen Biermarken, möglicherweise anonyme Stücke oder eben solche, die ohnehin schon in der Gaststätte verwendet wurden, konnten ja auch nur dort eingelöst werden, was wiederum einen sehr geringen Kostenaufwand für den Betreiber bedeutete.
Biermarken können also auch Gewinne aus Automaten gewesen sein und müssen nicht immer nur „klassische“ als Getränke-, Abrechnungs-, Wert- oder Kontroll-Marken verwendet worden sein.
Herzlichen Dank für den Hinweis auf diese Anzeige gebührt Klaus-Peter Hörr.
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