Betrug mit Kontrollmarken im Jahr 1866
Beitrag von Bernd Thier
Kontroll- oder Einlassmarken sind seit dem Spätmittelalter bekannt. Dieser Holzstich aus dem Deutschen Gewerbekalender von 1866 zeigt sehr anschaulich, wie man trotz des ausgeklügelten Kontrollsystems dieses umgehen konnte.
In einer Loge sitzt, vor einem Fabrikgebäude, ein Pförtner, der den Einwurf von – vermutlich nummerierten – Kontrollmarken in einen Sammelkasten überwacht. Ein Arbeiter verwickelt den Pförtner in ein Gespräch und lenkt ihn dadurch ab, so dass der andere Arbeiter drei statt nur zwei Marken in den Kasten werfen kann. Damit wurde die Anwesenheit eines dritten Kollegen in betrügerischer Absicht vorgetäuscht, der demnach für diesen Tag auch sein Gehalt erhielt.
Dies ist eine der seltenen Bildquellen zur Verwendung von Marken aus dem 19. Jahrhundert.
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